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Die Vorbereitung auf die Ehe

Vertiefte Überlegungen zu eurem Engagement als Paar

Sich auf das Eheleben vorbereiten

Hochzeitsplanung ist nicht einfach nur die Organisation des Festes, die Planung der Dekoration und die Auswahl des Caterers. Eine Hochzeit vorzubereiten ist viel mehr als das: Es ist ein langer Prozess von Überlegungen über das Paar, die Bindung und die eigene Vorstellung von Liebe und Glück in der Ehe / in der Familie. Denn auch nach Jahren des Zusammenlebens kann man immer noch dazu kommen, sich selbst und den anderen besser zu kennen, um das Leben zu zweit noch besser zu genießen. Sich die Zeit für diese Reflexion zu nehmen, bedeutet, sich gegenseitig ein wunderbares Liebesgeschenk zu machen.

Sowohl bei der freien wie auch bei der kirchlichen Trauung kann dieser Prozess vom Trauredner begleitet werden, der zum Begleiter und Wegweiser wird. Dieser gemeinsame Weg ist sowohl persönlich als auch für das Paar und somit eine intime Angelegenheit.

Alliance dans un récipient de pierre avec de l'eau
Photo Patrick Babou de Studio Gabin

Themen, worüber bei der Hochzeitsplanung nachgedacht werden sollte

Diese neue Etappe deines gemeinsamen Lebens, die ihr mit der Ehe anstrebt, werdet ihr im Laufe eurer Ehevorbereitung unter verschiedenen Aspekten angehen. Die traditionelle Vorbereitung mit dem Priester in der Kirche umfasst die allgemeinen Fragen des Ehelebens wie Kommunikation innerhalb des Paares, Sexualität, die soziale Dimension der Familie und die Fortpflanzung in Verbindung mit den Geboten des Christentums. Es gibt in Frankreich auch eine Vorbereitung auf die standesamtliche Trauung, bei der auf der Grundlage der Artikel des Zivilgesetzbuches über die Eheschließung und den Aufbau des Lebens als Paar und Familie nachgedacht wird.

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Die Vorbereitung auf die freie Trauung ähnelt den beiden vorherigen in der Auswahl der behandelten Themen: eigene Vorstellungen über das Paar, Vorstellungen über die Bindung, Überlegungen zur Kommunikation und zur Konfliktlösung gehören dazu. Diese Vorbereitung konzentriert sich jedoch weitgehend auf das Paar, seine Geschichte und seine Lebensweise. Ihr werdet dazu angeregt, euch gemeinsam Fragen zu den Werten zu stellen, die ihr teilt, sowie zu eurer "Paarkultur": Was ist die Grundlage eurer Verbundenheit? Woraus bestehen die qualitativ hochwertigen Momente, die ihr zusammen verbringt? Was sind eure Paarrituale? Welche Art von Humor genießt ihr gemeinsam? Auch Themen des täglichen Lebens werden angesprochen, von der Aufgabenteilung über die Entwicklung der Familie und die Bewältigung des Alltags bis hin zu Geld. Eure Lebenspläne und eure Vorstellung von der Zukunft sind ebenfalls wichtige Themen. Und schließlich "Warum die Ehe? Warum er, warum sie? Warum gerade jetzt?" All das sind Fragen, die gestellt werden sollten, um sich in der Hektik des Alltags einen Moment für sich selbst zu gönnen und gemeinsam in eine unbeschwerte Zukunft zu schreiten. 

Modalitäten der Ehevorbereitung

Traditionell findet die Vorbereitung zum Teil in Gruppen in der Gemeinde oder im Standesamt statt, bevor ein mehr oder weniger umfangreicher individueller Teil folgt. Die Vorbereitung auf eine freie Trauung konzentriert sich wiederum auf das Paar selbst, und man überspringt diesen Schritt des Kurses oder der gemeinsamen Informationsveranstaltung, um sich direkt mit dem Brautpaar zu befassen. Es handelt sich um einen "spirituellen" Prozess, der vom Zeremonienmeister geleitet wird und den Weg der Brautleute als Paar und als Individuen begleitet.

Von Beginn an wird ein sicherer Rahmen für den Austausch geschaffen. Ihr betretet einen urteilsfreien Raum, in dem ihr euch wohl fühlt, um eine vertiefte Reflexion über persönliche Themen in Gang zu setzen. Im Laufe der Gespräche und Diskussionen lernt ihr euch besser kennen und erkennt eure Wünsche, eure Bedürfnisse, aber auch eure Grenzen, und könnt sie mit eurem Partner teilen.

écriture grise en filigrane

Je nachdem, welche Fragen angesprochen werden, werden vier wesentliche Modalitäten vorgeschlagen:

  • das Gespräch zwischen dem Paar und dem/der Trauredner/in,

  • die Beantwortung von Fragebögen durch das Paar,

  • individuelles Nachdenken über persönliche Fragen,

  • eher spielerische Aktivitäten, die zu zweit durchgeführt werden und die eure Paardynamik beleuchten.

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Es können sich auch andere Modalitäten herausbilden, z. B.

  • ein persönliches Gespräch zwischen einem der beiden Brautleute und dem/der Trauredner/in,

  • ein Informationsaustausch mit den Trauzeugen.

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Nicht alle Antworten werden mit dem/der Trauredner/in geteilt, einige bleiben unter euch und gehen nur euch etwas an. Und wenn euch einige Fragen nicht inspirieren oder stören, lasst ihr sie einfach weg!

Diese besonderen Momente, die man zu zweit teilt, tragen dazu bei, dass man sich auf sich selbst und seine Beziehung besinnt und sich entfalten kann.  Diese Begleitung wird über die gesamte Zeit der Vorbereitung der Zeremonie verteilt, da sie parallel zur Gestaltung der Hochzeitszeremonie stattfindet.

Couple de futurs mariés en préparation au mariage laïque ou religieux avec un prêtre ou un officiant de cérémonie
Photo Patrick Babou de Studio Gabin

Überlegungen zum Inhalt der Zeremonie

Diese Vorbereitung, die zwischen einigen Monaten und einem Jahr dauert, hat zwei Hauptziele. Einerseits soll sie euch dabei helfen, euch über den Sinn eures Engagements bewusst zu werden und die Grundlagen eurer Beziehung zu festigen, indem ihr die Gründungsmomente eurer Geschichte identifiziert Andererseits soll in dieser Vorbereitungszeit die Zeremonie konzipiert werden, die an eurem Hochzeitstag in Anwesenheit eurer Angehörigen und eventuell mit deren Unterstützung gefeiert werden soll. Die Visualisierung der Zeremonie ist ein wichtiger Ausgangspunkt: Was möchtet ihr in diesem Moment fühlen, woraus wird sie bestehen, wer wird daran teilnehmen, welche Rolle werden eure Verwandten spielen, welchen Inhalt und welche Form werden die Gelübde haben, die ihr austauschen werdet? Der Ablauf eurer Zeremonie hängt natürlich von euren anfänglichen Vorstellungen ab, aber er wird sich im Laufe der Zeit und der Gespräche mit eurem/eurer Zeremonienmeister/in weiterentwickeln. Die Wahl der Rituale hängt von eurer Persönlichkeit und der Bedeutung ab, die ihr der Zeremonie geben wollt, ob ihr euch für ein symbolisches Ritual oder ein anderes oder gar keines entscheidet. Außerdem entscheidet ihr, ob ihr bestimmte Gäste oder Dienstleister für Musik oder Textlesungen usw. ansprechen wollt. Der Ton und der Stil des Ganzen hängen von euch ab und von dem, was ihr an diesem Tag erleben wollt. Und erst nach dieser Zeit der Hochzeitsplanung und -vorbereitung nimmt eure originelle Zeremonie Gestalt an. Von der ersten Idee bis zum endgültigen Design, macht euch darauf gefasst, dass sich in euch etwas bewegt... damit ihr eine Zeremonie gestalten könnt, die zu euch passt, und damit ihr gemeinsam in eine glückliche Zukunft schreitet!

Die Rolle des/der Hochzeitsredners/in bei den Vorbereitungen auf die Ehe

Die Aufgabe der Person, der ihr die Gestaltung und die Zelebrierung eurer Hochzeitszeremonie anvertraut, ist es, euch zu begleiten, euch zu unterstützen, euch zu beraten, aber vor allem euch zuzuhören und euch zu helfen, den Blick, den ihr auf das eigene Paar werft, zu verfeinern. Eine offizielle Bezeichnung für diesen Beruf gibt es bislang nicht. Man hört "Freier Redner bzw. freie Rednerin", "Trauredner" oder "Offiziant". Es gibt Standesbeamte (Officier d'état civil auf Französisch), während der Priester ein "Offiziant" ist, und derjenige, der eine freie Trauung durchführt, auch ein "officiant" auf Französisch ist . Manchmal hört man auch "Zelebrant", vermutlich als direkter Import aus dem Englischen. Ansonsten können einem auch die Begriffe "Zeremonienmeister/in" oder "cérémoniante" auf Französisch begegnen. Dieser letzte Name beschreibt perfekt die Rolle, die ich übernehme, nämlich die Vorbereitung, Gestaltung und Umsetzung einer Zeremonie, die die Liebe des Brautpaares widerspiegelt.   

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